Was ist J-Rock und Visual Kei überhaupt?
J-Rock ist leicht erklärt: Rockmusik, aber halt aus Japan. Daher das „J“. Der einzige große Unterschied zu westlicher Rockmusik ist, dass meist auf Japanisch gesungen wird. Teilweise aber auch gerne gemischt mit Englisch. Bestes, aktuell bekanntes Beispiel, sind One Ok Rock, eine der J-Rock Bands, die sich auch außerhalb Japans etabliert haben.
Visual Kei ist etwas komplizierter zu erklären, aber eigentlich ist es auch simpel.
Es ist eine Stilrichtung japanischer Rockmusik, die sich vor allem über optische Merkmale definiert. Musikalisch ist Visual Kei divers und genreübergreifend, weswegen es sich schwer über Musik allein zuordnen lässt.
Das Visual in Visual Kei zielt genau auf diesen optischen Faktor ab. Das Wort Kei (系) ist aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt so viel wie Herkunft oder System. Man kann Visual Kei also mit visueller Herkunft oder visuellem System übersetzen.
Entstanden ist Visual Kei in den 80er- und 90er-Jahren in Japan, inspiriert von westlichem Glam Rock und Künstlern wie David Bowie und dem Wunsch japanischer Jugend aus der Gesellschaft auszubrechen und zu schockieren. Begonnen hat alles mit Bands wie X Japan und Malice Mizer. Besonders X Japan gelten heute noch als Pioniere des Visual Kei und haben sogar schon Auftritte bei Coachella und im Madison Square Garden gehabt.
Auffallen tun die Bands und MusikerInnen durch ihr schrilles Auftreten: Outfits mit Lack und Leder, die beinahe schon an Fetisch erinnern, gefärbte und auftoupierte Haare, schrilles Make-Up, Nagellack. Auch mit Genderidentität wird viel gespielt. Die hauptsächlich männlichen MusikerInnen tragen Kleider und oft ist für ungeübte Augen schwer zu erkennen, ob es sich um Männer oder Frauen unter den aufwendigen Kostümierungen handelt.
Um die Jahrtausendwende ist Visual Kei über das Internet auch von Japan in den Rest der Welt geschwappt und hat überall kleine Fanbasen und Szenen etablieren können.
In dieser kleinen Serie werden nach und nach verschiedenste J-Rock und Visual Kei Bands und ihre Musik vorgestellt. Also schaut regelmäßig rein, wenn ihr neue (und neue alte) Musik entdecken wollt.